VERONA UND GIOCHI ANTICHI PRÄSENTIEREN 11.TOCATI MIT EHRENGAST UNGARN
VERONA UND GIOCHI ANTICHI PRÄSENTIEREN 11.TOCATI MIT EHRENGAST UNGARN
Vom 20.9. bis 22.9.2013 verwandelt sich Verona während des Tocatì-Festivals in die größte Spielwiese der Welt: Das von der Stadt Verona und dem Verein für Alte Spiele (Associazione Giochi Antichi) organisierte dreitägige Festival steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Gastlandes Ungarn. Auch die 11.Ausgabe des Tocatì-Festivals ist wieder kostenlos und lädt die internationalen Besucher zum Staunen und Mitmachen ein.
„Du bist dran“ – wer kennt diesen Satz aus seinen verspielten Kindertagen nicht? Auf Italienisch oder besser im Veroneser Dialekt heißt es „Tocatì“ und das ist seit mehr als einem Jahrzehnt auch der Titel eines einzigartigen und wundervollen Festivals, das sich das Spielen auf die Fahnen geschrieben hat und großen internationalen Zuspruch findet. Tocatì lädt die ganze Welt zum Spielen ein. Für drei Tage ist Veronas Altstadt frei von Autos, so dass Plätze, Straßen und Gassen wieder eine 200.000 qm große Spielfläche bilden, die frei genutzt werden kann. Jeder Tocatì-Besucher kann hier spielend wiederentdecken, was Kindern heutzutage gerade in den Innenstädten oft vorenthalten bleibt. Die riesige Spielwiese wird wie im vergangenen Jahr schätzungsweise wieder von ca. 300.000 Besuchern ausgie-‐ big genossen. Auf der Piazza delle Erbe, Marktplatz und Versammlungsort geht man auf Stelzen oder verfolgt das legendäre Tauziehen der stärksten Männer – Jung gegen Alt. Auf dem Corte Sgarzarie in der mittelalterlichen Halle der Wollhändler-‐Gilde werden fast vergessene Brettspiele aus Süditalien praktiziert. Aus dem Festival der traditionellen Spiele („giochi in strada“) in Verona hat sich mittlerweile eine echte Institution entwickelt, die von allen längst nur noch „Tocatì“ genannt wird.
Tocatì ist selbstverständlich kostenfrei. Die Organisatoren haben sich zum Ziel gesetzt, ein von der UNESCO seit 2003 offiziell anerkanntes Kulturgut den Einfallsreichtum vergangener Generationen in Form von herrlichen Spielen vor dem Vergessen zu retten. Es wird umweltgerecht gefeiert: Während der Festivaltage werden die Autos aus der Innenstadt verbannt; Teilnehmern und Gästen wird lokale in diesem Jahr auch ungarische Küche angeboten, die eingesetzte elektrische Energie stammt zu 100 % aus regenerativen Quellen, Plastiktüten sind tabu und getrunken wird neben fantastischem Wein aus der Region das gute Veroneser Leitungswasser.
Einen außergewöhnlichen Zugang zur Stadt erlebt man auch heuer wieder bei einer Fahrt auf der Etsch. Bei Regen wird überdacht gespielt, außerdem erfahren Spieler mit Behinderung einen speziellen Empfang und Zugang zu ausgesuchten Spielen. Einen Stadtplan, auf dem die Spielorte eingezeichnet sind, kann man auf der Veranstalterseite www.tocati.it downloaden. Außerdem wird er während des Events an den Infoständen in der Innenstadt verteilt. Smartphonebesitzern steht zudem eine App mit den Spielorten auf der Veranstalterseite zum Download zur Verfügung. Neben dem Palio in Siena und der historischen Regatta in Vendig zählt das Tocatì-Festival zu den kulturellen Highlights Italiens. Hinter dem Festival steht der Wunsch, den öffentlichen Raum wieder zugänglich zumachen für das Spielen und das gemeinsame Erlebnis. Auch in Italien wie andernorts erobern Handel, Verkehr und Parkplätze immer mehr den urbanen Lebensraum, für eine verspielte Welt ist dort immer weniger Platz. Die Organisatoren in Verona waren zunächst erstaunt darüber, wie viele Spiele in den Regionen Italiens noch verbreitet sind, und luden dann auch andere Nationen, wie Griechen, Schotten, Spanier und Kroaten nach Verona ein, um das Tocatì-Festival kulturell zu bereichern. Spielen verbindet, das ist nicht nur bei der Fußball-Weltmeisterschaft so. Es geht beim Tocatì um den Spaß an der Freude nicht um das Gewinnen – das ist allen Besuchern schnell klar.
Für alle hungrigen Spieler gibt es von Freitag bis Sonntag wieder täglich 20.000 Teller Pasta und dann treffen sich Spieler aus der ganzen Welt und sammeln Kräfte für das nächste Spiel – wenn es wieder heißt: Tocatì – „Du bist dran“.